Meilensteine zur Umsetzung
einer „Lebenswerten Arbeitswelt“
Um die „Lebenswerte Arbeitswelt“ in die Unternehmen zu bringen, kann mit verschiedenen „Meilensteinen“ gearbeitet werden.
In ihrer Einführungsphase konzentriert sich die „Initiative Lebenswerte Arbeitswelt“ (ILWA) auf die folgenden „vier“ Meilensteine:
Meilenstein „Menschen stärken“:
In einer Unternehmenskultur im Sinne einer „Lebenswerten Arbeitswelt“ steht der Mensch immer im Mittelpunkt, sei es als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter, als Führungskraft oder als Arbeitnehmervertreterin bzw. Arbeitnehmervertreter. Führungskräfte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in Unternehmen als Mentorinnen und Mentoren installiert und geben ihre Erfahrung und ihr Wissen an ihr/sein Mentee weiter, um unter anderem eine gute Balance zwischen Arbeits- und Privatleben zu erzielen. Auf einen wertschätzenden Umgang und Anerkennung ist dabei besonders Bedacht zu nehmen. Durch dieses Mentorinnen- und Mentorenprogramm gemeinsam mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten werden Maßnahmen und passende Instrumente etabliert, um eine „Lebenswerte Arbeitswelt“ im Unternehmen zu schaffen. Dabei ist von der Betriebsratsseite darauf zu achten, dass diese Rahmenbedingungen in Form einer Betriebsvereinbarung abgesichert werden. Solche Betriebe übernehmen damit auch Vorbildfunktion für andere Unternehmen, im Sinne von „Best-practice-Unternehmen“.
Meilenstein „Kooperationen und Netzwerke“:
Die „Initiative Lebenswerte Arbeitswelt“ sucht innovative Partner für Infrastrukturkonzepte und fördert Expertisen von angehenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, welche Parameter für eine „Lebenswerte Arbeitswelt“ unabdingbar sind bzw. um diese dann in Unternehmen umzusetzen. Dabei ist die Sicht der Arbeitspsychologie bzw. Arbeitsmedizin in die Weiterentwicklung des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes in jedem Fall mit einzubeziehen. Bei Kenntnis dieser Kriterien sind mittelfristig auch Prämierungen und Zertifizierungen von Betrieben vorgesehen, die sich das Ziel einer „Lebenswerten Arbeitswelt“ gesetzt haben.
Meilenstein „Gesunde Arbeit für Jung und Alt“:
Besonders wichtig ist eine grundlegende Änderung der Wertigkeit und die Bewusstseinsbildung hinsichtlich des Alters im Arbeitsprozess, da die Wirtschaft auf den Erfahrungsschatz älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig noch weniger als bisher verzichten kann.
Bei der Auswahl kreativer und innovativer Lösungen für die Gestaltung ihrer Lebens- und Berufsplanung muss es auch für junge Menschen Angebote mit den Grundsätzen einer „Lebenswerten Arbeitswelt“ geben, denn ein gelungenes Arbeitsleben beginnt bereits in der Jugend. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Maßnahmen des Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerschutzes haben höchste Priorität im Sinne aller Generationen im Arbeitsprozess. Wichtige Eigenschaften, wie Begabung, Intelligenz, die Fähigkeit zum gezielten Handeln und zur Kooperation sind nicht altersabhängig. Nur im körperlichen Bereich gibt es einige Abbauprozesse (Kraft, Hören, Sehen, Lungenvolumen), die aber meist durch Erfahrung oder technische Unterstützung ausgeglichen werden können. Die Besinnung auf die Ressourcen Älterer ist in vielen Bereichen höchst notwendig und positiv. Durch die Begleitung von BGF Programmen und die Schaffung von Arbeitsgruppen für die Umsetzung einer gesunden, lebenswerten Arbeitswelt kann ein ständiger positiver Prozess in den Betrieben in Gang gesetzt werden.
Meilenstein „Betriebsrätinnen und Betriebsräte schulen“:
Betriebsrätinnen und Betriebsräte sind nicht nur Ansprechpartner, sowie Anlaufstelle für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Unternehmen , sondern sind wichtige Partner mit Mitbestimmungsmöglichkeiten (Sozialpartnerschaft), um gemeinsam mit den Führungskräften des Unternehmens diese „Lebenswerte Arbeitswelt“ zu gestalten. Deshalb setzt sich die Initiative zum Ziel, gerade Betriebsrätinnen und Betriebsräte dahingehend zu schulen, um die gesamten Rahmenbedingungen für eine „Lebenswerte Arbeitswelt“ im Blick zu haben bzw. die notwendigen Parameter dafür auch in die Unternehmenskultur einfließen zu lassen.